Irgendwie war der Gedanke mal ganz toll mit dem Gedankenfreitag, aber jetzt wo ich ihn habe, fällt mir nie wirklich was ein… Aber ich habe überlegt, was mich die Woche sehr beschäftigt hat und ja da ist das Thema Arbeit und wie das alles gelaufen ist bis heute.
Der ein oder andere weiß, dass ich Arbeitslos bin. Vor 3 Jahren habe ich den Blog begonnen um überhaupt wieder was zu tun zu haben und eine Struktur zu bekommen. Dann ging es im Sommer los das ich krank wurde und nicht Arbeiten konnte und auch der ärztliche Dienst vom Jobcenter mich Arbeitsunfähig geschrieben hat. Ich fand es damals zwar nervig, aber auch verständlich.
2017 war ich in einer medizinischen Reha. Da wurden die ersten Schritte gemacht, um zu schauen, ob ich arbeiten kann, was ich machen will also wohin die Reise gehen soll. Büro wollte ich nicht eigentlich und Erzieherin, was meine andere Idee war, dazu bin ich leider psychisch nicht gemacht. Gut dann kam die Idee das ich ja FaMI (Fachangestellte für Medien und Informationsdienste) speziell Bibliothek. Nachdem ich mit extremer Begeisterung aus der Reha raus bin und ein Praktikum in der Bücherei hätte machen können und ich auch schon Möglichkeiten hatte für Umschulungen, kam das Jobcenter nicht so ganz in die Gänge.
Im Oktober/ November 2017 ca. kam dann, der ärztliche Dienst hat mich wieder unfähig geschrieben, dazu sei gesagt ich wurde Arbeitsfähig aus der Reha entlassen. Danach ging ein Kampf wieder los. Mit meiner Therapeutin haben wir das Jobcenter gebeten das ganze nochmal neu zu überprüfen. Somit kam ich Ende Dezember dann doch mal wieder vor einen Gutachter, davor war es die Entscheidung durch Akten… Ca. Anfang 2018 kam dann, das ich arbeiten könnte. Inzwischen war ich aber auch schon in der Reha- Abteilung vom Jobcenter.
Aber da ging es ganz langsam Berg auf. Also wirklich langsam. Ich hatte mich mit meiner Beraterin besprochen das ich eine Erprobung machen sollte. Wie belastbar ich bin, kurz ich wurde für die EBA (Erweiterte Berufsfindung und Arbeitserprobung) angemeldet. Ja und dann war wieder Warten angesagt. Ich hatte mich auch für die Klinik angemeldet, wollte die Zeit bis zur angestrebten Ausbildung nutzen, nur wurde ich da nicht genommen… Na ja aber da der Klinik Aufenthalt auch wichtig war, wurde gewartet, wann der ist, weil mitten in der EBA weg sein wäre doof gewesen, da die auch nur 6 Wochen geht.
Nach der Klinik ging es dann recht fix, ich war grade mal 2 Tage zu Hause und sollte dann sofort beginnen, doch die von der EBA haben gesagt ich soll noch eine Woche warten und erst mal richtig zu Hause ankommen. Gut, nachdem auch die EBA durch war, gab es etwas Pause, doch in der Zeit habe ich mich schon um ein berufliches Training gekümmert. Da bin ich auch seit dem 02.01. Ich muss sagen plötzlich ging alles recht schnell. Was ich aber gut finde.
Was das berufliche Training ist? Na ja da wird wirklich trainiert. Und zwar die Konzentration und Belastung. Ich habe mich während der EBA wirklich als Versager gefühlt, weil ich es nicht geschafft habe die ganze Zeit da zu sein. Ich habe meinen Alltag nicht auf die Reihe bekommen. Hatte ich nachmittags einen Termin, bin ich innerlich in Panik ausgebrochen, wie ich das alles schaffen soll. Dann kam immer der Gedanke „Andere schaffen das doch auch, wieso bin ich so schlecht und kann das nicht? Das ist doch unnormal…“
Daher bin ich eigentlich froh, dass ich jetzt in dem beruflichen Training bin. Zurzeit bin ich nur 6 Stunden da und ich fühle mich gut. Ich entdecke meine Fähigkeiten wieder und entdecke auch neue. Ich habe ein Grund morgens aufzustehen und na ja leider auch ein um Abends ins Bett zu gehen. 😀
Während des BT ist man in der ersten Zeit in einer Orientierungsphase. Es wird bei den Bewerbungen geholfen, man kann Kurse für Word oder Excel bekommen, Schriftverkehr, Mathe. Aber auch Achtsamkeit, Motivation und Zielsetzung oder Stressbewältigung. Viel Unterstützung um gefestigt in die Arbeitswelt zu gehen.
Ich weiß inzwischen in welchen Bereich ich gerne gehen wollen würde, aber ich hab kein Bachelor oder studiere grade um ein Praktikum zu machen in dem Bereich. Ich gehe ein wenig zurück und würde sogar wieder ins Büro. Social Media, Marketing oder auch normale Büroarbeit in einem Verlag oder einer Marketingfirma, ich wäre da wirklich froh. Nur leicht ist es nicht. Dennoch bin ich soweit das ich den Kampfgeist, den ich oft verloren habe, zurzeit noch stark habe und nicht aufgeben will. Ich will Menschen zeigen, dass ich doch was kann. Okay, ich will es auch mir selber beweisen, das ich mich wertvoller fühle.
Vielleicht hört sich das komisch an, aber langsam möchte ich leben und mich nicht mehr vom Kranksein beeinflussen lassen. Manchmal ist das wirklich nicht leicht, aber wer hat schon gesagt, dass das Leben leicht ist?
Wer bis hier hingelesen hat… WOW 😀 Ich hatte den Drang einfach mir das mal von der Seele zu schreiben. Und jetzt kennt ihr irgendwie auch meinen nicht wirklichen beruflichen Werdegang… Falls jemand Tipps hat zwecks Praktika in Berlin oder anderer Art, bin ich wirklich dankbar. Falls jemand mehr wissen mag zur EBA oder zum BT, kann auch gerne Fragen, soweit ich kann, beantworte ich das.
Hallo und guten Tag,
hm, da ist ja extrem viel passiert und ich finde es auch toll, dass Du uns als Leser daran teilhaben lässt…auch wenn ich mich da wahrscheinlich wiederhole…egal Hut ab….
Das mit dem FaMI hat sich schon sehr interessant angehört…besonders in der Verbindung mit Bibliothek. Denn lesen ist ja Dein Ding…
Ich finde es gut, wenn jemand in der heutigen Zeit noch Träume, Wünsche, Vorstellungen und Hoffnung hat. Denn immer mehr haben doch keine Ahnung was sie machen oder tun wollen mit ihrem Leben usw.
Gedankenfreitag…klingt so etwas melodramatisch…oder?
Vielleicht könnte man dafür eine etwas andere Bezeichnung finden…wie z.B. positiv gedacht…..denn ich persönlich finde, man vergißt viel zu schnell das schöne, gute im Leben….augenzwickern…oder?
LG..Karin..
Es soll gar nicht melodramatisch sein eigentlich aber ich möchte ja meine allgemeinen Gedanken Freitags raus hauen und die sind mal toll, mal nicht und mal total belanglos. Aber wenn dir was besseres einfällt ich bin da offen 🙂
Hallo meine Liebe,
O.K. kleine Wiederholung….was hältst Du von …wie z.B. “positiv gedacht” …..denn ich persönlich finde, man vergißt viel zu schnell das schöne, gute im Leben….augenzwickern…oder?
Da kann man doch alles mit einbringen oder?
LG..Karin…
Gelesen und für gut befunden. Vor 3 Jahren war ich das erste Mal in Berlin. Ein zerstreuter Rotschopf stand vor mir, interessierte sich kaum für meine Bücher, aber sie machte Fotos. Im 2. Jahr war sie wieder da und ich freute mich, dass sie sich an mich erinnerte. Sie blieb stehen und sprach mit mir… mit mir, die ich gerade noch immer in den Kinderschuhen stand. So… letztes Jahr sahen wir uns wieder und ich fand, dass du gesetzter warst, angekommen bist. Seit unserer ersten Begegnung verfolge ich deinen Blog und wenn ich Zeit hab, kommentiere ich oder setze einen winzigen, unhörbaren Like. Gern würde ich mal mit dir verreisen, etwas Zeit mit dir verbringen. Leider bist du in Berlin, ich in München und unsere Leben klaffen auseinander. Aber hey, du wirst deinen Weg gehen und ich werde immer wieder zusehen. Dir zuhören. Deine Bilder betrachten. Und genau genommen… ich möchte deine Geschichte hören. Einfach nur so… weil du – du bist.
Ich glaube an dich und du wirst es schaffen. Ein Job wird dich niemals definieren, sondern genau das, was du in deinem Leben tun wirst. Ich drück dich!
Danke ♥
Wenn ich in München mal wieder bin sag ich dir Bescheid =) Dann treffen wir uns mal außerhalb der Buch Berlin oder der 3 Sekunden auf der LBM 🙂
Aber ich war genauso erfreut, du kanntest mich auch noch =)